Das Freiluftlabor „Eine Wolke für Neuschnee“ besteht prinzipiell aus zwei untrennbar miteinander in Beziehung stehenden „Wolken“, nämlich der inneren / technischen und der äußeren / raumbildenden Wolke.
Die gesamte Konstruktion ruht auf einem aufgelösten Dreibein, ähnlich einem Fotostativ. Die äußere Hülle entspricht einem sphärischen Tetraeder und bietet durch die dreidimensionale Skalierung des inneren Kerns Raum für die Bedienung und Erforschung der Schneephysik. Zugleich erfüllt die äußere Haut Funktionen wie Sonnenschutz (Temperatur) und Schutz vor Windlasten und anderen Witterungseinflüssen. Ausgeführt als extreme Leichtbaukonstruktion werden drei Membranflächen realisiert und von vorgespannten, räumlich gekrümmten Holzträgern aufgespannt. Die rein zugbelastete Hüllfläche orientiert sich an den selbstbildenden Formen der Minimalflächen, wie sie uns aus Seifenhautexperimenten bekannt sind. Jede der drei Membranen ist aus 49 individuell zugeschnittenen Teilflächen konfektioniert. Diese antiklastisch gekrümmten Membranen überzeugen sowohl in ihrer konstruktiven Formstabilität als auch hinsichtlich ihrer räumlichen Ästhetik.
Im Sinne einer praktischen Anwendung unserer Grundlagenforschung auf dem Gebiet des Active Bending kann durch einen einfachen Mechanismus die Krümmung der Holzbalken und somit die Vorspannung der Hülle erhöht werden. Als responsive Konstruktion kann die Wolke so einerseits auf natürliche Gegebenheiten wie Wind „reagieren“ und kompensiert andererseits diese Energie durch ihre geometrisch bedingte „weiche“ Verbindung zum Kern. Konstruktion und Gestaltung sind eins – wie bei den Schneeflocken, die sich in unendlicher Vielfalt als selbstbildende Hexagone präsentieren.
Univ.-Ass. Dipl.-Ing. Walter Klasz, Projektleiter
Ass.-Prof. Dipl.-Ing Dr. techn. Günther H. Filz, Wissenschaftlicher Leiter
Dr. Switbert Greiner, art-engineering.net, Konstruktive Beratung
Medienecho:
LFUI01
LFUI02
LFUI03
https://www.youtube.com/watch?v=gU60Etdiqnc
http://www.wetter.com/wettertv/0_o0sr3nbp#/0_o0sr3nbp
http://www.meinbezirk.at/imst/chronik/kuenstliche-wolke-pulverschnee-auf-knopfdruck-d1152795.html