Senior Scientist am Forschungsinstitut Brenner-Archiv, Universität Innsbruck
geb. in Wien, Studium in Wien und Innsbruck. Doktorat Germanistik an der Universität Innsbruck. Drittmittelangestellte im Forschungsinstitut Brenner-Archiv (4 genehmigte FWF-Projekte, 1 Projekt des Wissenschaftsministeriums, FWF-Projektleiterin). Seit 2009 am Brenner-Archiv angestellt. Veröffentlichungen im Bereich Österreichische Literatur und Kultur des 20. Jh., Editionswissenschaft und Archiv.
Lecture
Annette Steinsiek, Ursula A. Schneider
Identifizieren, Fixieren, Katalogisieren – Schubladisieren?
„form“, „rules“ und Bedeutungsvergabe im Literaturarchiv
Ziel der Erschließung eines Nachlasses im Literaturarchiv ist eine intersubjektiv nachvollziehbare Ordnung und Verzeichnung (die eine ökonomische Benutzung des Materials erst ermöglicht). Die vorgefundene „Ordnung“ oder auch „Unordnung“ wird zugunsten einer Praxis der Bearbeitung verworfen, die einerseits festgelegten Normen, andererseits der Expertise der ordnenden Person(en) folgt. Im vorliegenden Beitrag wird dargelegt, welche Formen verpflichtend sind (z.B. Provenienzprinzip, Trennung in Materialhauptgruppen), in welchen Fällen die Bearbeitenden „gestalten“ können, welche inhaltliche Bedeutung durch die Ordnung vergeben wird, aber auch, in welcher Weise die ursprüngliche „Ordnung“ dargestellt werden kann und wann dies überhaupt sinnvoll ist.
(Vortrag in deutscher Sprache)