2012 [Sommernachts(t)raum]


 

Pavillon für einen Sommer

16 ArchitekturstudentInnen der Universität Innsbruck erarbeiteten im Sommersemester 2012 unter der Leitung von Univ. Ass. DI Manuel Fabian Hartmann die Planung, Gestaltung und Umsetzung einer Holz-Leichtbaukonstruktion. Bei dem im Fach „Entwerfen“ von den 2-semestrigen StudentInnen erstellten Projekt handelt es sich um ein ellipsoidförmiges Bauwerk mit einer Länge von 7,5m, einer Breite von 3,5m und einer Höhe von 2,5m.

Ziel der Lehrveranstaltung war es, innerhalb eines Semesters einen temporären Pavillon auf einem vorgegebenen Grundstück in Alberschwende zu entwerfen. Die Anforderungen für den Pavillon waren, für ein Sommernachtsfest auf einer unbebauten Wiese einen raumbildenden Rahmen zu erschaffen. So entstand eine doppelt gekrümmmte, einseitig geöffnete irreguläre Wickelstruktur aus 6cm breiten und 2,5mm starken Furnierstreifen aus Eschenholz.  Die netzartige  Struktur ermöglicht den Blick auf den nächtlichen Sternenhimmel und erlaubt dem Wind durch das Objekt zu streifen. Die von innen beleuchteten Holzbänder reflektieren das Licht, wodurch ein heller Innenraum entsteht. Gleichzeitig projeziert das irreguläre Netz ein spannendes Licht- Schatten- Spiel auf die umliegende Landschaft.

Das Projekt wird gleichzeitig als Versuchsbau für eine Forschungsarbeit am Institut für Konstruktion und Gestaltung an der Universität Innsbruck von DI Manuel Fabian Hartmann genutzt. Inhalt des Forschungsthemas sind geodätische Wickelstrukturen auf gekrümmten Oberflächen und deren Anwendungsmöglichkeiten im Holzbausektor. Mittels im Forschungsprojekt programmierter CAD- Anwendungen werden irreguläre geodätische Netzstrukturen auf vordefinierten Oberflächen generiert und optimiert. Die Abwicklungen bzw. die Schnittmuster der einzelnen Bänder werden automatisch erzeugt. So weist der Versuchsbau in Alberschwende eine Gesamtlänge der Bänder von 334m auf. Diese wurden mit Hilfe des 3D–Modells, der Form entsprechend in den über 800 Knotenpunkten zusammengefügt.

Die geodätische Schalenkonstruktion wurde aus Kostengründen nur einlagig ausgeführt, wodurch eine Unterkonstruktion notwendig wurde. Der ellipsoidförmige Träger wurde aus Brettschichtholz ausgeführt und in Verbindung mit der Schale aufgestellt.

Nach der Genehmigung durch die Baubehörde Alberschwende wurde Anfang Juli mit der Umsetzung des Projektes begonnen. Die StudentInnen aus Innsbruck, Ravensburg, Südtirol und Teilen Vorarlbergs sind nach Alberschwende gereist, um am Bau mitzuwirken.

Seit dem 19. Juli 2012 ist der temporäre Pavillon fertiggestellt und schon so manche Feste an schönen Sommerabenden fanden darunter ihren Ausklang.

Manuel Fabian Hartmann
Univ.Ass. Dipl.Ing.



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